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Der Vortrag “Die menschliche Familie im Spiel, der Liebe und im Vertrauen” fand am 10. im gefüllten Auditorium statt

15.10.2013 Ximena Dávila und Humberto Maturana verdeutlichten in ihrem gestrigen Vortrag die Unterschiede zwischen Lehre und Erziehung sowie deren Bedeutung für familiäre und schulische Lernprozesse.

Viviane Millar, Elternbeiratspräsidentin, stellte die Exponenten vor.

Humberto Maturana Romesín

erlangte seinen Doktortitel in Biologie an der Harvard Universität und gewann 1994 den Nationalen Wissenschaftspreis. Seine Beiträge im Bereich der Biologie haben weltweit in diversen Wissenschaften und Disziplinen auf theoretischer und praktischer Ebene groβen Eindruck hinterlassen. Als Mitbegründer der Matrítzca- Schule in Santiago hat er mit seinem Aufruf, die Liebe als das ursprüngliche Fundament der Menschheit zu betrachten, Millionen von Menschen inspiriert. Seine wissenschaftliche Arbeit an der Matríztica-Schule hat transversale Dimensionen auf lokaler und globaler Ebene erreicht.

Ximena Dávila Yáñez

ist Orientierungslehrerin, Epistemologin und Mitgründerin der Matríztica-Schule. Sie hat die Kunst und die Wissenschaft vom Reden als Befreiung entwickelt. Sie stoβ hiermit national und international innerhalb kultureller Transformierungstendenzen auf groβes Interesse. Sie lädt die Menschen dazu ein, sich des kulturellen Ursprungs menschlichen Schmerzes bewusst zu werden und sich auf diese Weise vom Druck der Leistungs- und Konsumgesellschaft zu befreien.

Ausgangspunkt des Vortrags war Dr. Maturanas Ansatz, dass der Mensch ein Kind sei, das aufgrund der Konventionen unserer Gesellschaft  immer ernster werde und die Begabung zum Spielen verliere und im ständigen Wettstreit und Leistungsdruck lebe.

Dies fördere ein inkonsequentes Verhalten den eigenen Kindern gegenüber und wirke sich negativ auf deren Entwicklung aus. Wenn die Erwachsenen respektvoll miteinander umgehen, übernehmen die Kinder diese Prinzipien und Werte, die man nicht erlernen könne, wenn sie nicht täglich gelebt werden.

Maturana Romesín und Dávila Yáñez unterstrichen die Wichtigkeit von Emotionen beim Lernprozess. Es sei sehr wichtig, dass Erwachsene konsequent seien und den Kindern zuhören. Wenn man das Gesagte nicht konsequent umsetzt, entstehen Lügen. „Werte werden gelebt, nicht verkündet.”

Um den Unterschied zwischen Lehre und Erziehung zu verdeutlichen, erklärten die Experten, dass die Erziehung sich im Zusammenleben widerspiegelt, während die Lehre den Blick auf das Handeln und die Reflexion über das Zusammenleben lenke.

Ein weiterer Kernpunkt des Vortrags war das Thema Freiheit, mit der jeder Einzelne entscheidet, was gut für ihn/sie ist und was nicht und wodurch gegebenenfalls Entscheidungen getroffen werden, durch die die Situation verändert wird.

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