banner_DSV_1440x240

Ehemaliger Schüler hält Vortrag über das Studium in Deutschland

29.04.2013 Fernando Rodríguez, der unsere Schule besucht und im Anschluss in Deutschland studiert hat, hielt am Freitag vor unseren Elft- und Zwölftklässlern einen Vortrag über das Studium in Deutschland.


Er informierte die Anwesenden über das deutsche Hochschulsystem, Stipendien, Lebenshaltungskosten und vieles mehr.


Rodríguez betonte, dass Deutschland über ein exzellentes Hochschulsystem verfüge, das akademische Ausbildungen in den verschiedensten Bereichen ermögliche. Im Gegensatz zum chilenischen System geben die Studiengänge keine festgelegten Stundenpläne vor. Neben Pflichtveranstaltungen wählen die Studierenden ihre Kurse nach ihren jeweiligen Interessen aus und suchen sich selbstständig Praktika, um erste Erfahrungen im Berufsleben zu sammeln.


Ein Bachelor-Studiengang dauert in der Regel drei, ein zusätzlicher Masterstudiengang nochmals zwei Jahre. Studiengänge wie Medizin oder Jura nehmen sechs Jahre in Anspruch, Lehramtsstudiengänge vier. Letztere, sowie Medizin und Jura enden mit dem Staatsexamen.


1959 unterzeichneten Deutschland und Chile ein Abkommen, nach dem Chilenen in Deutschland studieren können. Momentan müssen hierfür mindestens 600 Punkte bei der PSU erreicht und das Sprachdiplom II erworben worden sein. Auch die Absolventen des Internationalen Abiturs, das weltweit an rund 1500 Schulen anerkannt ist, können in Deutschland studieren.


Für diejenigen, die das Sprachdiplom II nicht bestanden haben, gibt es die Möglichkeit, durch ein Vorbereitungsjahr das Niveau vom Deutschen Abitur zu erreichen, mit dem man sich an Universitäten bewerben kann. Erforderliche Unterlagen hierfür sind das Abschlusszeugnis aus der Oberstufe, der Notendurchschnitt der Oberstufe und ein Nachweis über die erreichten Punktzahlen bei der PSU. Gegebenenfalls verlangen die deutschen Universitäten auch einen Lebenslauf und weitere Unterlagen der BewerberInnen.


Da die Hochschulen weitestgehend gratis sind, belaufen sich die monatlichen Kosten für Unterkunft, Transport und Lebensmittel zwischen ca. 600 und 750 Euro (rund 360-460 Tausend Pesos) und sind damit relativ niedrig.


Es gibt zahlreiche Stipendien, auf die man sich bewerben kann. So zahlt der DAAD für Bachelor-Studiengänge bis zu 650, für Master-Studiengänge und Doktoranden bis zu 750 Euro monatlich, neben der Übernahme der Reise- sowie Krankenkassenkosten.


Diverse Organisationen und Stiftungen vergeben Stipendien. Die Vergabe ist hier meist an Faktoren wie religiöse Gesinnungen, politisches Engagement oder Studiengebiet gebunden. Teilweise werden auch speziell Studierende mit deutscher Nationalität aus anderen Ländern gefördert.


Den SchülerInnen war es wichtig, zu erfahren, ob die Deutschkenntnisse, mit denen man unsere Schule verlässt, ausreichend für das Leben und Studieren in Deutschland seien. Rodríguez erklärte, dies sei der Fall und dass man nach rund zwei Monaten bereits flüssig sprechen könne. Er wies darauf hin, dass es gewiss schwieriger sei, geisteswissenschaftliche Fächer zu studieren, da hier natürlich ein komplexeres Vokabular vorherrsche, als an der Schule.


Albert Engelke erklärte, dass unsere Schule unsere Absolventen bei der Bewerbung um DAAD-Stipendien unterstütze und auch Ralf Kinas bot hierfür seine Hilfe an.


Zum Ende des Vortrags bedankte sich Albert Engelke bei Fernando Rodríguez für seinen Einsatz. Dieser hinterließ den SchülerInnen seine Emailadresse für eventuelle Fragen.



www.dsv.cl