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Ehemalige Schülerin zu Gast an der Harvard University

29.10.2014 Marina Gaínza Lein verließ unsere Schule 2008 und studiert an der Universidad Austral de Chile Medizin. Sie forschte bereits in Kanada und hielt in den USA zwei Vorträge, wo sie im Anschluss zu Forschungszwecken an die Harvard University eingeladen wurde.

 Marina studiert seit 2009 Medizin, nachdem sie ihren Schulabschluss bei uns machte. Sie interessierte sich stets für wissenschaftliche Themen.

Wie entsteht dein Interesse für die Wissenschaft?

 

Es begann, als ich rund 15 Jahre alt war, gemeinsam mit Mitschülern präsentierte ich mich bei der Schulmesse „Antártica”. In dem Jahr gewannen wir den ersten Platz, der aus einer Reise zur Forschungsstation in der Antarktis bestand, in Begleitung unserer Lehrerin Cristina Villazón. In der elften und zwölften Klasse arbeitete ich in betreuten Forschungsprojekten, die in Kooperation mit dem „Centro de Estudios Científicos del Sur” (Wissenschaftliches Forschungszentrum des Südens) stattfanden. In der Zeit begann ich, mich mehr für den wissenschaftlichen Bereich und insbesondere für die Biologie zu interessieren. Diese Erfahrungen waren der Grundstein für meine Laufbahn.

Du warst in Kanada und jetzt hast du die Möglichkeit, in die USA zu gehen. Wie kam deine erste Reise zustande?

 

Ich hatte Informationen über ein kanadisches Forschungsprojekt im Bereich Kinderepilepsie entdeckt, was mich sehr interessierte. Ich kontaktierte die verantwortliche Wissenschaftlerin und nach einigen E-Mails ging ich nach Vancouver, um das Projekt als studentische Hilfskraft zu unterstützen. Gleichzeitig musste ich arbeiten, um mir den Aufenthalt zu finanzieren. Ich nahm mir vor, jeden Job anzunehmen, um dort bleiben zu können. Nach einigen Monaten, in denen ich Datenpflege betrieben und Statistiken erstellt hatte, wurde ich vom Krankenhaus der British Colombia University angestellt und begann, meine eigene Forschung in das Projekt einzubringen. Ich hatte die Gelegenheit, die Forschungsergebnisse in Montrael vor der League against Epilepsy zu präsentieren und im Anschluss wurde ich von der American Epilepsy Society akzeptiert, um im vergangenen Dezember in Washington einen Vortrag zu halten.

Wie wurdest du nach Harvard eingeladen?

 

Dank der Unterstützung durch die Universidad Asutral de Chile, die meine Flugtickets finanzierte, da ich als ihre Medizinstudentin am Forschungsprojekt der British Columbia University teilnahm. Auf dem Kongress stellte sich mir ein Forscher der Harvard University vor und fragte mich, ob ich Interesse hätte, an seiner Universität zu forschen. Noch am letzten Kongresstag nahm ich einen Bus, um mit den Wissenschaftlern zu reden, da mich das Projekt natürlich sehr interessierte.

Wann gehst du also?

 

Dieses Jahr beende ich hier mein Medizingrundstudium, da ein Hochschulabschluss nötig ist, um dort weiterführende Studiengänge zu belegen. Ich habe vor, Mitte nächsten Jahres zu gehen, zum Beginn des Hochschuljahrs auf der Nordhalbkugel.

In welchem medizinischen Bereich möchtest du dich spezialisieren?

In Kinderneurologie.

Zu welchem Thema wirst du in Harvard forschen?

 

Mein Interesse liegt in der klinischen Forschung zum Thema Epilepsie, insbesondere epileptische Anfälle bei Kindern. Es liegt noch keine vorausschauende, multizentrische Forschung auf dem Gebiet vor, eine Lücke, die das Forschungsprojekt, das aus Mitarbeitern verschiedenster Fachrichtungen besteht, schließen wird. Mehrere US-amerikanische Krankenhäuser werden an dem Projekt teilnehmen, um bessere Behandlungsmethoden je nach verschiedenen Ausgangslagen der Kinder zu entwickeln. Noch sterben viele Kinder an Epilepsie oder leiden an Folgeschäden. Es ist eine große Chance, um zu forschen und zu lernen.

Was für weitere interessante Erfahrungen konntest du in Kanada sammeln?

 

Vor meiner Rückreise bin ich in den Ferien mit dem Fahrrad in drei Wochen an der Küste entlang von Vancouver nach San Francisco gefahren. Natürlich habe ich dafür trainiert, denn es sind mehr als zweitausend Kilometer. Ich habe mit kürzeren Strecken begonnen, die erste sechs Tage lang, danach zehn Tage lang durch die Berge und schließlich traute ich mich an eine längere Herausforderung heran. Ich startete in Vancouver und übernachtete in Nationalparks, die ziemlich gut ausgestattet und sicher sind, andere Male schlief ich bei Freunden oder Freunden von Freunden, oder bei Leuten, die ich auf der Reise kennen lernte. Es war eine sehr schöne Reise entlang der Küste und im dortigen Sommer erreichte ich schließlich San Francisco. Es war ein wenig verrückt, aber die Erfahrung, alleine zu reisen war lohnenswert.

Marina sprach sehr offen über ihre Erfolge und Erlebnisse und zeigte sich unserer Schule insgesamt sehr dankbar, insbesondere für die gute Vorbereitung in naturwissenschaftlichen Fächern sowie Englisch.

Wir wünschen ihr viel Erfolg für ihre Forschung und ihren Aufenthalt in Cambridge und der Harvard University, der ältesten Universität der USA.

 

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