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Grußwort der Schulleiterin 2016 – 2017

 

Der Tag der Wiedervereinigung jährt sich 2016 zum 26.Mal. Das genaue Datum 3.Oktober ist nicht mit einem großen Ereignis explizit an diesem Tag verbunden, sondern dieser Tag wurde im Einigungsvertrag von 1990 zum gesetzlichen Feiertag bestimmt und erinnert an die deutsche Wiedervereinigung. Da ist es ganz richtig, dass eine deutsche Auslandsschule diesen Tag als Erinnerung an eine sehr glückliche Begebenheit feierlich begeht, wie es hier in Valdivia üblich ist.

 

Der Tag erinnert an ein Leben in Einigkeit und Recht und Freiheit, an ein Leben in der Demokratie. Bundespräsident Gauck hat gesagt: „Wir kennen keine andere Gesellschaftsordnung, die dem Individuum so viel Freiheit, so viele Entfaltungsmöglichkeiten, so viele Rechte einräumt wie die Demokratie.“

 

Unter Wahrung des Grundgesetzes werden unterschiedliche Meinungen, Interessen und Lebensstile akzeptiert. Diese Werte gilt es auch in der Schule zu vermitteln und zu leben, denn Demokratie ist nicht nur ein Regierungssystem, sondern auch eine Lebensform.

 

Wie funktioniert das neben einem hohen berechtigten Leistungsanspruch? Folgende Beispiele illustrieren den eingeschlagenen Weg, der beschritten wird:

 

Schulprojekte, wie Jugend debattiert, der Tag des Schülers, Sozialprojekte, geben den Schülern Gelegenheit sich in demokratischen Verhaltensweisen zu üben.

 

Es soll in allen Klassen eine Klassenratsstunde monatlich stattfinden.

 

Die gewählten Vertreter der entsprechenden Gremien unserer Schule bilden die Steuergruppe und die erweiterte Steuergruppe.

 

In der Regel praktizieren die Lehrer in der Unterrichtsstunde Feedback, bei dem die Meinung der Schüler eingeholt werden soll.

 

Vertreter aller schulischer Gremien nehmen neben allen Lehrkräften und Erzieherinnen und dem Staff an erweiterten Gesamtkonferenzen teil.

 

Jeden Montag kann in der Orientationsstunde Werteerziehung erfolgen.

 

Klassenlehrer haben in ihrem Stundendiputat ab der 5. Klasse eine Stunde für Einzelgespräche mit Schülern.

 

Die Schüler wählen ihre Vertreter als Klassensprecher und Schülersprecher.

 

An den Formulierungen sehen Sie, dass wir auf dem Weg sind, aber es noch viel zu tun gibt.

 

Im Leitbild finden Sie Begriffe wie Werteerziehung, Respekt, Solidarität und Meinungsfreiheit.

 

Das sind große Worte. Wie können wir diese im Kleinen leben, denn eine Schule ist auch ein Raum mit Konflikten, Unzufriedenheiten und unangemessenen Verhaltensweisen?

 

Die Vermittlung demokratischer Werte muss Teil des Alltags werden:

 

Das kann gelingen durch die oben genannten Maßnahmen und noch viel kleinschrittiger durch z.B. differenzierte Lernangebote, das Lernen des richtigen Umgangs mit der Natur, durch Argumentieren lernen, öffentliche Auftritte aushalten, aktive Mitarbeit bei der Schülerverwaltung, durch Ausflüge und Klassenfahrten, Projektarbeiten, sorgsamen Umgang mit eigenem und schulischen Hab und Gut, Rituale … Die Liste ließe sich lange fortsetzen.

 

Ganz wichtig dabei ist das Zusammenspiel zwischen Elternhaus und Schule. Wir haben eine aktive Elternschaft, die sich an vielen schulischen Aktivitäten beteiligt und auch initiativ tätig wird.

 

Wie können wir im Kleinen noch einen Schritt gemeinsam weiterkommen? Rechtzeitige, offene Kommunikation z.B. zwischen allen Beteiligten ist unabdingbar, um Konflikten und Missverständnissen vorzubeugen. Die Vorbildfunktion darf nicht unterschätzt werden.

 

Die Ausbildung von sozialen Kompetenzen ist für unser Zusammenleben und für die Arbeitswelt ausgesprochen wichtig. Daran müssen und können wir gemeinsam weiterarbeiten.

 

Liske Salden

Schulleiterin