05.05.2022 Antonia Vial und Fernanda Schulz schreiben in folgendem Artikel über ihre Begegnung mit Ana Maria Wahrenberg.

Artículo de las alumnas Antonia Vial y Fernanda Schulz, de III C.
Am vergangenen Dienstag lernten die Schüler der Klassen II und III C die deutsche Jüdin Ana Maria Wahrenberg kennen. Die Holocaustüberlebende erzählte uns von der Reichspogromnacht, an die sie sich noch sehr genau erinnern kann, den Alltag in Nazideutschland und ihre dramatische Flucht. Anschließend beantwortete sie unsere Fragen, wodurch wir sie noch näher kennenlernten und ihre Erfahrungen noch greifbarer wurden.
Die Begegnung mit einer Zeitzeugin und der schrecklichen Erlebnisse, die Familien wie die von Ana Maria durchmachen mussten, hat uns sehr bestürzt. Gleichzeitig bestärkt es uns darin, alles in unserer Macht Stehende zu tun, damit sich Gräueltaten wie diese nicht wiederholen.
Nach ihrer Flucht wurde ihre Familie in Chile aufgenommen, Ana María beschrieb, wie ihr unser Land Türen und sein Herz öffnete und es ihr ermöglichte, den Rest ihres Lebens in Freiheit zu verbringen. Folgende Anekdote aus ihrer Ankunftszeit beeindruckte uns besonders. Als sie vor dem Präsidentschaftspalast La Moneda spazieren gingen, versuchte sie verzweifelt, ihre Mutter vom Bürgersteig zu ziehen, da Juden in Deutschland das Betreten verboten war. Ihre Mutter erwiderte: “Ana, wir sind in einem freien Land, du kannst hier tun, was immer du willst”. Dies erfüllte uns mit großem Stolz auf das Land, in dem wir leben, da es Ana Maria und Tausenden von anderen die Möglichkeit gab, ein friedliches Leben zu führen, ohne wegen ihrer religiösen Überzeugungen und Traditionen diskriminiert und benachteiligt zu werden.
Wir danken unseren Geschichtslehrern Sebastian Bolz und Theresa Loll sowie Frau Braun für die wertvolle Gelegenheit, eine Zeitzeugin des Holocausts und ihre Lebensgeschichte kennenzulernen.