13.10.2015 Am vergangenen Freitag besuchte uns der deutsche Botschafter, der vor kurzem sein Amt in Santiago angetreten hat. Ziel seines Besuches war es, unsere Bildungseinrichtung kennen zu lernen und die Beziehungen zwischen der deutschen Botschaft und unserer Schule zu stärken.
Nach nicht einmal sechs Wochen im Amt, besuchte uns der neue Botschafter der Bundesrepublik Deutschland, Rolf Schulze, um unsere Schule kennen zu lernen und sich mit Schülern und Mitgliedern der Leitung auszutauschen.
Gegen elf Uhr erreichte der Botschafter in Begleitung seiner Ehefrau unsere Schule. Zunächst wurden sie von unserem stellvertretenden Schulleiter Alfredo Grosolli willkommen geheißen, der bei dieser Gelegenheit unsere Schulleiterin Liske Salden vertrat, die sich zu diesem Zeitpunkt auf der nationalen Direktorenkonferenz Deutscher Schulen befand. In Begleitung des stellvertretenden Schulleiters, der Deutschfachleiterin Silke Heckele, dem Beauftragten des Vorstandes, Kurt Hellemann und der Presse- und Öffentlichkeitsbeauftragen der Schule, Carolina Serrano folgte ein Rundgang durch die Schule. Zunächst besuchten der Botschafter und seine Ehefrau eine Musikstunde, die Renate Hagedorn in der Klasse 1.3 gab. Die Schüler sangen zwei Lieder auf Deutsch vor, woraufhin das begeisterten Botschafterpaar die gute Aussprache bei solch jungen Schülern lobte.
Anschließend besuchten sie eine Deutschstunde, die die Deutschlehrerin Ingrid Provoste in einer achten Klasse erteilte. Der stellvertretende Schulleiter stellte Rolf Schulze den Schülern vor und diese richteten einige Fragen an den Diplomaten. Dieser antwortete sehr freundlich und erklärte den Schülern, dass zwischen Deutschland und Chile sehr enge Verbindungen existieren und dass seitens der Botschaft ein großes Interesse bestehe, die 27 Deutschen Schulen in Chile weiterhin zu unterstützen. Diese trügen einen wichtigen Beitrag für die Vermittlung der deutschen Kultur und Sprache im Ausland.
Im Anschluss wurde der Botschafter den Lehrern im Lehrerzimmer vorgestellt. Hier wiederholte er auf perfektem Spanisch die Absicht der Botschaft, die Deutschen Schulen bestmöglich zu unterstützen, da diese Deutschland im Ausland vertreten. Anschließend besuchten sie den Biologieunterricht auf Deutsch, den Jonas Dillinger im Rahmen des IBs erteilt. Auch hier stellten die Schüler einige Fragen an den Botschafter. Herr Dillinger erklärte das IB-Programm an unserer Schule und der Botschafter kommentierte, dass zwei seiner Kinder an diesem Programm an verschiedenen Schulen teilgenommen haben, weshalb er von nahmen die Vorteile des IB-Programms kenne, das neben der Stoffvermittlung selbstständiges und globales Denken fördere.
Über den Grundschulflur, den Sportplatz und den Spielplatz ging es weiter zur Bibliothek und im Anschluss zum Englischraum, wo der Botschafter auf perfektem Englisch mit den Schülern und ihrem Lehrer Cristian Cárdenas sprach.
Die IB-Schüler diskutieren momentan über aktuelle Themen, wie den Verkauf und Konsum von Drogen in Chile und der Welt. Eine der Fragen, die die Schüler an den Botschafter richteten, stand im Zusammenhang mit seiner Haltung hinsichtlich der zahlreichen Flüchtlinge, die momentan aufgrund des Konfliktes in Syrien und der angrenzenden Länder nach Deutschland fliehen. Der Botschafter erklärte nachdrücklich, dass seine persönliche Einstellung als Mensch und Christ sei, jedem Menschen, der Zuflucht suche, diese zu gewähren, weshalb er hundertprozentig hinter der deutschen Politik stehe, Immigranten aufzunehmen. Er erklärte, dass es keine wirtschaftlichen, politischen oder sozialen Ausreden geben dürfe, um die Grenzen eines Landes zu schließen, wenn es darum geht, humanitäre Hilfe zu leisten. Er erinnerte daran, dass Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg ebenfalls zahlreiche Schwierigkeiten bewältigen musste und hierbei Hilfe von anderen Ländern erhalten habe, weshalb es sich der Asylgewährung und der Sicherstellung der Menschenrechte nicht verschließen könne.
Nach einem kurzen Gespräch mit dem Verwaltungsleiter Helmut Rehren und dem Besuch des Schulfoyers fand ein Gespräch mit Schülern zum Thema Studieren in Deutschland statt. Unter der Leitung von Jessica Henkel berät unsere Schule interessierte Schüler rund ums Studieren in Deutschland. Die Schüler nutzten die Gelegenheit und stellten dem Diplomaten diverse Fragen, auf die er bereitwillig antwortete. Schulze betonte, dass in Deutschland die Universitäten gratis und ihre Qualität sehr gut sei, wobei es unter ihnen Unterschiede hinsichtlich ihrer Spezialgebiete gebe. Er wies ebenfalls auf die hohe Anzahl diverser Stipendien hin und rief die Schüler dazu auf, sich im Internet zu informieren und sich Zeit für die Bewerbungen zu nehmen, da hierfür eine Vielzahl von Dokumenten notwendig seien, die zu bestimmten Fristen eingesendet werden müssen. Er fügte hinzu, dass deutsche Universitäten zahlreiche Studenten aus der gesamten Welt aufnehmen, wobei Chile unter den lateinamerikanischen Ländern das am meist vertretene sei.
Der Besuch des Botschafters Schulze endete am Grab von Carlos Anwandter, wo der Diplomat und seine Ehefrau Einblicke in das Leben unseres Schulgründers gewannen. Nach einem gemeinsamen Mittagessen mit Vertretern der Schulleitung folgte am Nachmittag das dichte Programm des Botschafters in Valdivia, bevor er am Samstag nach Villarica zur nationalen Direktorenkonferenz Deutscher Schulen aufbrach.
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